Bücher

 
   



     
    Im folgenden sind ausgwehälte Bücher zum Thema zusammengestellt, wenn möglich mit einem Kommentar versehen. Die Liste ist noch im Aufbau.



RayFranzII

"Auf der Suche nach Christlicher Freiheit" von Raymond Ranz.

Die Selbsthilfegruppe und Betroffenen-Initiative Ausstieg e.V. für Sektenaussteiger und betroffene Angehörige bringt, erstmals in deutscher Sprache, ein Buch auf den Markt, das von Raymond Franz, einem ehemaligen Angehörigen der "Chefetage" der Zeugen Jehovas, einem Mitglied der "leitenden Körperschaft" in Brooklyn, nach seinem Ausscheiden aus dieser Glaubensgemeinschaft geschrieben wurde. Bisher lag das Buch als solches nur im amerikanischen Originaltext vor, obwohl es bereits in der 90er-Jahren von Herbert Raab ins Deutsche übersetzt wurde.

Das Buch dokumentiert auf eindrucksvolle Weise, wie eine kleine Gruppe von Männern, die selbst nur wenig Kontakt zur Außenwelt pflegen, ohne Berücksichtigung des Alltagslebens mit seinen Sorgen, Problemen und Verpflichtungen über das Wohl und Wehe ihrer etwa 6 Millionen Anhänger - der Zeugen Jehovas - entscheiden zu müssen meint. Als "Kanal Gottes", wie sie sich selbst bezeichnen, empfangen diese Männer ihre diesbezüglichen Richtlinien angeblich unmittelbar von Jehova; somit sind diese weder zu hinterfragen noch zu kritisieren.

Das 650 Seiten umfassende Buch war ungezählten Zeugen Jehovas bis zum heutigen Tag eine gnz wesentliche Hilfe beim Ausstieg, konnte aber in deutscher Sprache nur mittels einer CD-Rom gelesen werden.



margretBuch

"Wenn Frauen nicht mehr schweigen" von Margareta Huber.
Erschienen im Verlag IKS Garamond, Reihe Religio-Texte Nr.4, ISBN 3-934601-79-0. Preis: 14 Euro. Bezug direkt über AUSSTIEG e.V. möglich.

Eine Ex-Zeugin Jehovas berichtet aus ihrem Leben in dieser Glaubensgemeinschaft. Das Buch wurde ausdrücklich für Frauen geschrieben, denn den Frauen wird in dieser Gemeinschaft eine Rolle zugewiesen, die äußerst befremdend auf jeden wirken muss, dem Freiheit des Denkens und Handelns eine Selbstverständlichkeit sind.

Der Mann ist das Haupt, die Frau ist ihm untertan und zu Gehorsam verpflichtet - so jedenfalls sehen das die Zeugen Jehovas. Auch darf die Frau nicht öffentlich lehren.

Wenn eine Frau in solchen totalitären und patriarchalischen Strukturen aufgewachsen ist, hatte sie wenig oder keine Gelegenheit, Selbstbewusstsein, Selbstbehauptung oder gar die Fähigkeit und den Mut zum Widerspruch gegen die übergeordneten Männer zu entwickeln.

Vor diesem Hintergrund muss man den fast unglaublichen Lebensbericht der Margareta Huber lesen; so erst kann man die Hilflosigkeit, die Verlassenheit, die Verzweiflung, aber auch die Naivität dieser Frau nachvollziehen. Mit Erschütterung taucht man dann ein in ein eiskaltes System, dem sich der Einzelne und vor allem die Frau kritiklos unterzuordnen hat.

Im Alter von über 40 Jahren ist es Margareta Huber gelungen, sich unter Schmerzen äußerlich und innerlich von dieser Sekte zu lösen. Sie beschreibt dies mit ihren eigenen Worten so: "Ich weiß, dass ich fast unverschämtes Glück gehabt habe. Ich habe Kontakte geknüpft zu anderen, die sich ebenfalls von der Sekte befreit haben. Ich bin nicht die Einzige, die es geschafft hat. Auch andere sind aus diesem harten Kampf siegreich hervorgegangen. Und es ist ein Kampf, der sich lohnt, denn es gibt den wichtigsten aller Preise zu gewinnen: das Leben. Dafür ist kein Einsatz zu schwer."

Mit ihrem Buch möchte die Autorin anderen Frauen Mut machen, die noch in dieser Gemeinschaft verharren oder sich darin gefangen fühlen.

Margareta Huber hat nach ihrer Trennung von den Zeugen Jehovas ein neues Leben aufgebaut. Beruflich hat sie festen Fuß gefasst, und sie setzt sich mit großem Engagement im Rahmen der Selbsthilfegruppe und Betroffenen-Initiative "AUSSTIEG" e.V. gerade für Leidensgenossinnen, aber auch für betroffene Angehörige ein.



martinaSchmidtBuch

"Ich war eine Zeugin Jehovas"; Protokoll einer Verführung. von Martina Schmidt
Erschienen im Gütersloher Verlagshaus GmbH, Gütersloh 2005 ISBN 3 - 579 - 06851 - 2; Preis: 14.95 Euro.

"Wie ist es eigentlich, wenn ein Mensch in eine Sekte gerät?" Diese Frage stellt die Autorin ihrer Geschichte voran. Dann berichtet sie über die beiden Lebensjahre, in denen sie - noch Gymnasiastin und kaum volljährig - sich den Zeugen Jehovas zuwandte, in deren Gemeinschaft sie Erfüllung zu finden glaubte und die sie ganz spontan wieder verließ, weil der Mann, in den sie sich verliebt hatte und der kein Zeuge Jehovas war, von ihren Glaubensgenossen nicht akzeptiert wurde.

Das Anliegen ihres Buches ist nicht, die Stichhaltigkeit der Lehren der Zeugen Jehovas zu überprüfen, ihre Glaubwürdigkeit oder ihre geschichtliche Entwicklung darzustellen. Darüber sind genug andere Bücher geschrieben worden. Vielmehr vollzieht die Autorin nochmals aus der Erinnerung die einzelnen Schritte der Indoktrination, der Kontrolle und der Vereinnahmung, denen ein "Interessierter" sich aussetzt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie macht deutlich, wie unter dem Einfluss dieser Doktrin der psychische und moralische Druck, die Gewissensnöte und die Ängste wachsen und wie gleichzeitig die Fähigkeit zu eigenem kritischem Denken und die Offenheit für andere Argumente systematisch abgebaut werden.

Im romanartigen Dialog, in den ihre Erfahrungen, aber auch die Grundlehre der Wachtturmgesellschaft, wie sie in ihren Publikationen propagiert wird, eingeflochten sind, lässt Martina Schmidt diese Zeit nochmals lebendig werden. Ohne Hass und Bitterkeit beschreibt sie ihre ganz persönliche Geschichte; gerade dadurch liest sie sich so überzeugend.

Dieser Bericht bietet besonders jenen Menschen, die sich von den Zeugen Jehovas angesprochen fühlen und die vielleicht schon mit ihnen "studieren", die Möglichkeit an, über die Erfahrungen anderer nachzudenken und mit den eigenen zu vergleichen. Aber auch jedem anderen, der sich für die Materie interessiert, wird durch die Lektüre die Gelegenheit gegeben, Sektenwesen exemplarisch mitzuerleben. Dadurch sensibilisiert das Buch für einen kritischen Blick auf diese Glaubensgemeinschaft und ihre Methoden der Bewusstseinskontrolle.

Wir können die Lektüre dieses spannend und flüssig geschriebenen Buches warm empfehlen.
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